4.11 - Das neunte Gebot: Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten
Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten. (2. Mose 20,16)
4.11.1 - Die Macht der Zunge
Unsere Zunge ist klein, aber sie besitzt eine ungeheure Macht. Sie ist oft stärker als Geld, Muskelkraft oder Medizin. Das Wort, das unsere Zunge ausspricht, gleicht einem Streichholz, das einen dürren Wald in ein lohendes Flammenmeer verwandeln kann. Umgekehrt gleicht ein hilfreiches Wort dem Ruder eines Ozeanriesen, das den Koloß sanft in den sicheren Hafen führt. Mit derselben Zunge kann der Mensch lügen, fluchen, Gott lästern oder die Wahrheit sagen, segnen und Gott loben. Wie ist das möglich? Der Apostel Jakobus hat uns im 3. Kapitel seines Briefes eindrückliche Beispiele gegeben, die uns in die Buße leiten. Gerade wir Christen müssen die Worte auf unserer Zunge im Lichte Gottes genau prüfen. Jede Doppelzüngigkeit ist ein Hinweis auf ein verdorbenes Herz, das sich nicht selbst erneuern kann.
4.11.2 - Die Notwendigkeit unserer Heiligung
Wir brauchen Jesus, der unsere Zunge reinigt und unseren Sinn durch seinen Heiligen Geist erneuert, damit er uns mit seiner Wahrheit erfülle. Jesaja, der hoheitsvolle Priester-Prophet, dessen Beruf es war, vor Gott zu stehen und die Menschen mit dem Dreieinigen Gott zu versöhnen, erschrak bei seiner Berufungsvision bis in die Tiefe seines Herzens und rief: „Wehe mir, ich vergehe! Denn ich bin unreiner Lippen und wohne unter einem Volk von unreinen Lippen; denn ich habe den König, den Herrn Zebaoth, gesehen mit meinen Augen.“ Da flog einer der Seraphim zu ihm. Er hatte eine glühende Kohle in der Hand, die er mit der Zange vom Altar genommen hatte und rührte seinen Mund an und sprach: „Siehe, hiermit sind deine Lippen berührt, daß deine Schuld von dir genommen werde und deine Sünde gesühnt sei“ (Jes. 6,7).
Ein Mensch erkennt seine Unaufrichtigkeit, sein Ränkespiel und seinen Selbstbetrug erst richtig, wenn er Gott begegnet. Dann sieht er plötzlich, daß Gott die Wahrheit und der Maßstab für uns ist. Wir alle sind voller Unreinigkeit, Lüge, schlangenhafter Verdrehtheit und giftiger Bosheit. Ohne die Begegnung mit dem heiligen Gott lebt ein Mensch oberflächlich. Petrus fiel vor Jesus nieder und rief: „Herr, gehe von mir hinaus, denn ich bin ein sündiger Mensch.“ Er konnte die Nähe des Allmächtigen nicht mehr ertragen. Er wußte sich durchschaut und gerichtet. Doch Jesus berief gerade den, der seine Verlorenheit erkannt und bekannt hatte, zum Menschenfischer, genauso wie der Herr einen Jesaja nach seiner Buße zu seinem Boten berufen konnte.
So wie Jesus Christus die Wahrheit in Person ist, so ist auch sein Heiliger Geist der Geist der Wahrheit (Joh. 14,17). Er ist betrübt über jede Lüge, jede Halbwahrheit, jedes falsche Gerücht, jede Verdächtigung und jedes Geschwätz, das aus dem Munde eines Menschen kommt. Gott lügt nicht. Er ist durch und durch lauter. Sein Wort geht in Erfüllung. Er will uns erneuern und zur Wahrhaftigkeit in demütiger Liebe befähigen. Er treibt uns dazu, die Wahrheit in Liebe zu sagen und die Liebe wahrhaft zu leben. Wer einem Menschen die Wahrheit kalt und unbarmherzig ins Gesicht schleudert, gleicht einem Totschläger. Wer aber nur gütig zu einem andern redet und die Wahrheit verschweigt, lügt trotz seiner Liebe. Wer einen Menschen immer nur lobt und ehrt oder sich ihm gar anbiedert, aber hinten herum schlecht redet, ist ein Lügner. Lobhudelei und üble Nachrede gehören oft zusammen.
4.11.3 - Die Quelle aller Lüge
Der Dreieinige Gott ist die Wahrheit, die Wirklichkeit und das Recht in sich selbst. Christus bezeichnet dagegen Satan als Lügner und Vater der Lüge, so wie er auch der Mörder von Anfang an ist. Jesus nennt ihn den Bösen und den Fürsten dieser Welt. Was von ihm kommt, ist nicht wahr.
Der Böse verführte Eva mit einer listigen Frage, indem er die Wahrheit verdrehte und diese Verdrehung wiederum in Frage stellte. Dadurch machte er Gott indirekt zum Lügner und erschütterte das Vertrauen Evas in ihn. Da wuchs in Eva der Hochmut, die Begierde und ihr Aufruhr gegen Gott.
Jesus wurde nach seiner Taufe vom Heiligen Geist sofort in die Wüste geführt, damit er von Satan versucht werde. Nach 40 Tagen und 40 Nächten voller Gebet und Fasten widerstand er Satan, der ihm wieder mit einer angezweifelten Wahrheit gegenübertrat und sagte: „Wenn du Gottes Sohn bist ...“ Er hätte nur zu sagen brauchen: Du bist Gottes Sohn, so hätte er die Wahrheit bestätigt. Er versuchte aber, Jesus in Zweifel an seiner Gottessohnschaft zu stürzen und ihn zur Selbsthilfe zu verleiten. Jesus antwortete ihm nicht mit eigenen Gedanken. Er ließ sich auch nicht auf eine Diskussion mit Satan ein, noch redete er aus eigenen Gefühlen und Erfahrungen heraus. Er erwiderte kurzerhand: „Es steht geschrieben.“ Er setzte das geoffenbarte und geschriebene Wort Gottes gegen alle dämonische Verdrehung und Lüge. Es gibt in dieser Welt keine andere Methode, um sich gegen den „Vater der Lüge“ durchzusetzen, als sich aufs geoffenbarte Wort Gottes zu verlassen und es zu bezeugen.
Satan kennt aber die Bibel erstaunlich gut. Er konterte und zitierte nun seinerseits einen biblischen Text, riß ihn jedoch aus dem Zusammenhang. Er versuchte, Jesus in einen offenen Gegensatz zu seinem Vater zu treiben. Jesus antwortete ihm erneut mit einem Gotteswort „Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen,“ das Satans Verführungsabsicht ins Licht der göttlichen Wahrheit stellte.
Wir können aus diesem Kampf zwischen Gottes Sohn und Satan erkennen, daß der Böse keine glatten, plumpen Lügen ausspricht. Seine Worte enthalten bisweilen 80 bis 90 Prozent Wahrheit. Aber sie sind im entscheidenden Punkt und in der Gesamtrichtung eine Lüge und Irreführung, ein Betrug und Aufruhr gegen Gott und seinen Sohn.
4.11.4 - Mächtige Irrtümer
Auch die großen Weltanschauungen und Religionen enthalten nicht nur reine, plumpe Lügen. Sie bieten viel Wahrheit sowie konstruktive und bestrickende Programme an. Aber die Grundausrichtung ist falsch. Die Teilwahrheiten in diesen Systemen unterstützen dynamische Irrtümer und falsche Weltanschauungen. Der Islam erscheint manchen als eine fromme Naturreligion mit mündlich überlieferten Wahrheiten aus dem Alten und Neuen Testament. Doch der gekreuzigte Gottessohn wird von allen Muslimen entschieden geleugnet. Damit zeigt sich der Islam als eine Meisterlüge Satans, die 900 Millionen Menschen ohne Versöhnung in der Gottesferne gefangenhält. Auch der Kommunismus, der Humanismus und andere Ideologien vermischen intelligente Lügen mit Wahrheit, die den Menschen in eine tiefere Gottlosigkeit treiben. Auch Sekten, Kirchen und Gemeinschaften, die das Bibelwort aus dem Zusammenhang reißen, zur Selbsterlösung aufstacheln und Jesus nicht als den alleinigen Weg zur Wahrheit bekennen, sind fromme Verführer. Allein Jesus, der Gekreuzigte und Auferstandene, ist der Schlüssel zur Wahrheit. Vor ihm sind alle Menschen als Lügner offenbar. Wer an ihn glaubt, wird gerecht und wahrhaftig und vermag dem Dschungel der Lüge zu entfliehen.
Es ist unfaßlich, was heute durch Funk, Zeitungen, Illustrierte und Fernsehen verbreitet oder auf Parteitagen und bei Festreden gelogen wird. Natürlich werden diese Reden und Vorträge nicht als primitive Lügen angeboten. Sie sind nach massenpsychologischen Gesichtspunkten abgefaßt worden und planen die Reaktionen der Hörer im voraus ein. Angenehmes wird stark herausgestrichen und betont, Unliebsames angedeutet oder verschwiegen. Der Opponent wird übertrieben angeschwärzt und die eigene Partei als der große Helfer herausgestellt. Die unausgewogene Darstellung der Sachverhalte mißrät nicht selten zur Lüge und dient der Selbstbeschönigung. Gezielte Desinformation schafft Abneigung, kluge Verdrehung verursacht Haß.
4.11.5 - Alltagslügen
Aber nicht nur die große Politik wird von der Lüge beherrscht. Im Alltag wird ebenso viel verdreht und Gutes böse und Böses gut genannt. Kaffeekränzchen sind manchmal Brutstätten der Lüge. Was als wertvolle Gesprächsrunde geplant war, verkehrt sich schnell in Kritik und Spott über Abwesende. Wenn dann plötzlich die Person den Raum betritt, über die gerade geredet worden war, wird der Gesprächsgegenstand blitzschnell geändert und so getan, als ob kein anderer Gedanke die sich Unterhaltenden beschäftige. Wir sind alle Heuchler von Kindheit an. Vielleicht sind über den Dazugekommenen keine groben Lügen verbreitet worden, aber die Wahrheit wurde entstellt, verdreht und verkürzt. Der „Vater der Lüge“ inspiriert uns mehr, als wir wahrhaben wollen. Wir müssen bewußt Buße tun und unsere Entstellungen und Halbwahrheiten als Sünde erkennen und bekennen. Wir sollten lernen, von anderen Menschen so zu reden, wie wir auch in ihrer Gegenwart sprechen würden. Vielleicht sollten wir bestimmte Gesprächsgruppen und Geschwätze sprengen oder verlangen, daß diskriminierende Aussagen der betreffenden Person offen vorgelegt werden. Manchmal verlangt es Mut, für eine angegriffene Person einzustehen und ihre Unschuld zu verteidigen. Gerade das neunte Gebot verlangt von uns, daß wir dem Fisch gleichen, der gegen den Strom schwimmt.
Oft geraten wir in eine verzwickte Lage, in der wir plötzlich Stellung nehmen müssen, aber die Wahrheit nicht rund heraus sagen können, ohne andere zu belasten oder selbst das Gesicht zu verlieren. In solchen Situationen neigen wir zur Notlüge oder Halbwahrheit, oder uns entfährt eine „weiße Lüge,“ eine gewandte Vertuschung oder kluge Ablenkung, bevor wir noch merken, was wir gesagt haben. Das Sprichwort „Er findet schneller eine Ausrede als eine Maus ihr Loch“ ist nur allzu wahr.
Die Lüge hat unsere Gesellschaft vergiftet. Keiner glaubt und vertraut dem andern ganz. Jeder nimmt an, der Gesprächspartner denke noch etwas anderes, als er sagt. Mißtrauen trennt die Menschen gleich unsichtbaren Glasscheiben. Die Lüge macht uns einsam. Sie brennt im Herzen und steigt in stillen Stunden wieder ins Bewußtsein empor. Wohl dem, der von Jesus die Kraft empfängt, seine Lügen, Verdrehungen, Verunglimpfungen, Vertuschungen, Irreführungen und Verurteilungen offen zu bekennen, und die betroffenen Personen um Entschuldigung zu bitten. Solcher sichtbare Gesinnungswandel reinigt die Atmosphäre, schafft Vertrauen und zerstört unseren elenden Hochmut.
4.11.6 - Wer vertseht seinen Mitmenschen wirklich?
Wir sollten uns auch prüfen, ob wir unsere Mitmenschen so verstehen, wie Gott sie beurteilt. Jesus schärft uns ein: „Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet, denn nach welchem Recht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden, und mit welchem Maß ihr meßt, wird euch zugemessen werden. Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge und nimmst nicht wahr den Balken in deinem Auge? Oder wie kannst du sagen zu deinem Bruder: 'Halt, ich will dir den Splitter aus deinem Auge ziehen' und siehe, ein Balken ist in deinem Auge. Du Heuchler, zieh zuerst den Balken aus deinem Auge; danach sieh zu, wie du den Splitter aus deines Bruders Auge ziehst“ (Mt. 7,1-5).
Wer dieses Grundgebot in der Bergpredigt begreift und akzeptiert, wird still und kritisiert sich selbst zuerst, bevor er den andern ablehnt und moralisch vernichtet. Es ist wahrscheinlich, daß unser Mitmensch konkrete Fehler begangen hat, so groß wie ein Splitter im Auge. Doch gleichzeitig könnten wir selbst ein Sägewerk betreiben, um die Balken zu verarbeiten, die in unserem eigenen Auge stecken. Gemeint sind damit reale Sünden wie Haß, Unreinheit, Geiz, Neid, Unredlichkeit, Sonntagsentheiligung oder mangelnde Gottes- und Elternliebe. Wer sich selbst verleugnet und das Überführungswerk des Geistes Gottes an sich geschehen läßt, wird nicht so schnell die anderen hochmütig ablehnen, abtun oder verachten, sondern überlegen, wie ihnen geholfen werden kann, so wie ihm selbst geholfen worden ist.
Kein Mensch kann den anderen gerecht beurteilen. Wir kennen weder seine Erbanlagen noch die Umwelteinflüsse, die ihn geformt haben. Wo würden wir stehen, wenn wir alle seine Schwierigkeiten erlitten hätten? Wo wäre er angekommen, wenn ihm alle Segnungen und Führungen zuteil geworden wären, die wir erfahren haben? Das Gebot „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ kommt besonders in der Frage der Beurteilung eines Mitmenschen zum Tragen.
Hier beginnt auch die Problematik des Schwörens. Wer weiß schon, ob er alles genau gesehen, richtig gehört und recht verstanden hat! Die ganze Wahrheit zu begreifen, wie Gott sie sieht, ist undenkbar. Unsere Beurteilungen bleiben immer mangelhaft.
4.11.7 - Wie müssen wir die Wahrheit sagen?
Was sollen wir also tun? Sollen wir die Lüge gut und die Wahrheit schlecht nennen? Niemals! Vor Gericht müssen wir als Zeugen stets die Wahrheit sagen. Vielleicht sollten wir dabei nicht mehr aussagen, als wir gefragt werden, und nicht alles berichten, was wir wissen. Wir sollten um die Weisheit bitten, Brüder und Schwestern nicht zu verraten oder unnütz zu belasten. Gerade in Verfolgungszeiten brauchen Christen die Gnadengabe, die Wahrheit recht sagen zu können, ohne zu lügen. Wir benötigen eine gnädige Geistesleitung, um andere Glieder der Gemeinde nicht in Gefahr zu bringen oder zu belasten. Meist vermuten Nichtchristen, daß wir lügen, weil sie den Geist der Wahrheit nicht kennen. Sie können sich nicht vorstellen, daß der Heilige Geist uns treibt, die Wahrheit immer zu sagen.
Im Alltag – in Schule, Familie oder Freizeit – sollten wir uns üben, das Gute über einen Menschen herauszustellen und nicht einseitig seine Fehler zu kritisieren. Wir sollten uns bemühen, Gutes von einem Menschen zu denken. Paulus schreibt: „Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht auf, sie verhält sich nicht ungehörig, sie sucht nicht das Ihre, sie läßt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu, sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit; sie erträgt alles, sie glaubt alles, hofft alles, sie duldet alles. Die Liebe hört niemals auf ...“ (1. Kor. 13,4-8a).
Aus einem solchen Geist kommt kein vernichtendes Urteil über einen Menschen, sondern wächst das Bemühen, ihm zu helfen, ihn zu verstehen und ihn zurechtzubringen. Paulus schrieb der Gemeinde in Ephesus, die einen beachtlichen Grad an geistlicher Reife und Übung in christlichen Diensten erlangt hatte: „Legt die Lüge ab und redet die Wahrheit, ein jeder mit seinem Nächsten, weil wir untereinander Glieder sind“ (Eph. 4,25). Das Ringen um die Wahrheit in Liebe läßt uns nicht los, auch wenn wir einen bestimmten Grad an Reife im Heiligen Geist erlangt haben. Im Gegenteil! Satan versucht gerade die Gläubigen zur Lüge, zu hartem Urteil und zur Ablehnung Andersdenkender zu verführen. Wenn er Jesus versucht hat, wird er auch uns nicht verschonen. Paulus schreibt deshalb: „Werdet stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke. Zieht an die Waffenrüstung Gottes, damit ihr bestehen könnt gegen die listigen Anschläge des Teufels. Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in dieser Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel“ (Eph. 6,10-12).
Johannes, der Botschafter der Liebe Gottes, zeigt uns besonders, wo die Wurzeln der Lüge im Leben eines Menschen liegen und sagt: „Wer ist ein Lügner, wenn nicht der, der leugnet, daß Jesus der Christus ist?“ (1. Joh. 2,22). „Wer Gott nicht glaubt, der macht ihn zum Lügner, denn er glaubt nicht dem Zeugnis, das Gott von seinem Sohn gegeben hat“ (1. Joh. 5,10). Nur wer im Zentrum der Wahrheit lebt, wird auch im praktischen Leben wahrhaftig bleiben können.
4.11.8 - Die List Allahs im Qur‘an
Der Islam zeigt auch in Bezug auf die Wahrheit einen fremden Geist. In Sure 3,54 heißt es: „Sie waren listig, aber Allah war listiger, und Allah ist der Listigste von allen.“ Mit den „Listigen“ waren die Juden gemeint, die Jesus umbringen wollten. Allah aber hat sie nach islamischem Verständnis hereingelegt, indem er Jesus einschlafen ließ und ihn, ohne Tod am Kreuz, lebendig zu sich entrückte. Durch diese größte List Allahs soll angeblich Jesus vor der Kreuzigung bewahrt worden sein. Eine gewaltsamere Verdrehung der geschichtlichen Tatsache des Todes Jesu am Kreuz gibt es nicht. Allah demaskiert sich dem Gekreuzigten gegenüber und offenbart uns sein Wesen als Feind der Wahrheit, als oberster Lügner und Betrüger. Hier enthüllt sich der Haß Satans gegen den gekreuzigten Sohn des lebendigen Gottes. Der Islam ist bereit, selbst den heiligen Gott als Betrüger erscheinen zu lassen, nur um die Botschaft vom Kreuz auslöschen zu können. Gott wird im Qur’an der beste aller Betrüger genannt. Es kommt nicht von ungefähr, daß seine Nachfolger in der List ebenfalls ein Mittel zur Erlangung ihrer persönlichen Ziele und zur Ausbreitung des Islam sehen.
4.11.9 - Lebenslüge oder Gotteswahrheit
Wer den Gekreuzigten und Auferstandenen nicht als Retter und Herrn seines Lebens annimmt, empfängt nicht den Geist der Wahrheit. Sein Leben wird zu einer gelebten Lüge, zu einem grundsätzlichen Irrtum und Selbstbetrug. Jesus hat am Kreuz als der wahre Hohepriester für verlorene Sünder und bußfertige Lügner sein Blut zur Versöhnung ihrer Sünden dargebracht. Nach seiner Auferstehung hat er den wartenden Betern den Geist der Wahrheit gesandt, der an Pfingsten in der Form von Feuerzungen erschien. Damit zeigte er, was er neu schaffen wollte: Er schenkte uns neue Zungen, daß wir das Heil in Christus aussprechen und die Wahrheit in Liebe bezeugen können. In diesem Sinne bekennen wir den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist und seine vollendete Rettung. Gleichzeitig beten wir für unsere Brüder und Schwestern, daß sie gleich uns von Grund auf erneuert werden und in Christus leben. Wohl dem Menschen, der einen Freund besitzt, der für ihn betet und ihm die Wahrheit in Liebe sagt. Er ist mehr wert als tausend Freunde, die ihn ständig loben. Daher bitten wir Jesus, er möge uns wahrhaftig machen und uns leiten, die Wahrheit recht zu sagen. Was hat er uns befohlen? „Eure Rede sei ja, ja und nein, nein, was darüber ist, das ist vom Übel“ (Mt. 5,37).