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Home -- German -- 11-Presuppositional Apologetics -- 012 (Know your audience)
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11. BIBLISCHE EINLEITUNG IN FUNDAMENTAL-APOLOGETIK
Wie kann man elementare Ungereimtheiten und versteckte Lügen in Angriffen gegen den christlichen Glauben aufdecken?
TEIL 2 - DER ANSATZ EINER FUNDAMENTAL-APOLOGETIK

10. Kenne deine Zielgruppe!


Um in unserer Apologetik effektiv zu sein, müssen wir zuallererst wissen, mit wem wir reden und worüber wir reden. An Weihnachten, beim Zusammenbauen eines neuen Geschenkes, müssen wir manchmal sagen: “Wenn alles andere versagt, lies die Anleitung!” Warum sollen wir dann nicht mit dem Lesen unserer Anleitung beginnen, um herauszufinden, mit wem wir eigentlich reden und worüber wir reden. Das bedeutet, lasst uns zurückgehen zur Bibel, um zu verstehen, was sie über das Wesen der Ungläubigen und über ihr Problems lehrt:

Römer 1,18-22 -- “18 Denn Gottes Zorn wird vom Himmel her offenbart über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen, welche die Wahrheit durch ihre Ungerechtigkeit unterdrücken. 19 Denn, was man von Gott erkennen kann, ist unter ihnen offenbar; denn Gott hat es ihnen offenbar gemacht. 20 Denn seit der Schöpfung der Welt wird sein unsichtbares Wesen, das ist seine ewige Kraft und Gottheit, klar ersehen - verstehbar durch das, was gemacht wurde - so dass sie keine Entschuldigung haben. 21 Denn obwohl sie Gott erkannten, haben sie ihn nicht als Gott geehrt noch ihm gedankt, sondern sie wurden nichtig in ihren Spekulationen und ihr törichtes Herz wurde verfinstert. 22 Da sie sich für weise hielten, sind sie zu Narren geworden.”
1. Korinther 1,18-19 -- “18 Das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verloren werden; uns aber, die wir gerettet werden, ist‘s eine Gotteskraft. 19 Denn es steht geschrieben: Ich will zunichte machen die Weisheit der Weisen, und den Verstand der Verständigen will ich verwerfen.”
Epheser 4,17-18 -- “17 Das sage und bezeuge ich nun in dem Herrn, dass ihr nicht mehr so wandeln sollt, wie die Heiden es tun in der Nichtigkeit ihres Sinns, 18 deren Verstand verfinstert ist und die entfremdet sind vom Leben Gottes, wegen der Unwissenheit, die in ihnen ist, infolge der Härte ihrer Herzen.”
Kolosser 2,2b.3.8 -- “2 damit (sie) ... mit völliger Gewissheit im Verständnis bereichert werden, zur Erkenntnis des Geheimnisses Gottes, das Christus ist, 3 in welchem verborgen liegen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis. ... 8 Seht zu, dass euch niemand einfange durch Philosophie und leeren Trug, gemäß der Überlieferung der Menschen, gemäß den Grundsätzen der Welt und nicht Christus gemäß.”
Sprüche 26,4-5 -- “4 Antworte dem Narren nicht nach seiner Narrheit, damit du ihm nicht gleich wirst. 5 Antworte dem Narren nach seiner Narrheit, damit er sich nicht für weise hält.”

Diese Abschnitte geben uns einen Fahrplan, der uns zeigt, wie wir jedem antworten können, der uns fragt. -- Wir sollten zuerst beachten, dass wir Ungläubigen nichts Neues vortragen. Das Problem ist nicht die fehlende Information. Ungläubige kennen Gott bereits (Römer 1,18), aber sie kennen ihn nicht im rettenden Sinne. Sie kennen seinen Zorn. Sie kommen auf die Welt als Ihn Erkennende, denn Gott hat ihnen sich selbst offenbar gemacht. (Römer 1,19) Es ist in ihnen offenbar.

-- Wir sollten, zweitens, das Problem des Unglaubens nicht lediglich als geistliches Problem ansehen, sondern auch als intellektuelles. Ungläubige werden in der Bibel wie folgt beschreiben:

1. Sie sind nichtig in ihren Spekulationen (Römer 1,21)
2. Da sie sich für weise hielten, sind sie zu Narren geworden. (Römer 1,22)
3. Sie wandeln in der Nichtigkeit ihres Sinns (Epheser 4,17)
4. Ihr Verstand ist verfinstert (Epheser 4,18)
5. Sie haben Unwissenheit in sich (Epheser 4,18)
6. Sie sind harten Herzens (Epheser 4,18)

Das ist nicht schmeichelhaft für Ungläubige, und einige von uns würden davor zurückscheuen, Leute so zu beschreiben. Ironischer weise haben viele Theologen und Apologeten, die sagen, dass die biblische Beschreibung der Ungläubigen zu barsch sei, kein Problem damit, sie “Ungläubige” zu nennen. Aber was ist ein Ungläubiger in der Bibel? Einer der keinen Glauben hat, der verurteilt ist und der Gottes Zorn ewig ertragen muss. Es gibt aber einen guten Grund, warum die Bibel solch harsche Worte benutzt. Die Bibel präsentiert Christus als denjenigen, “in welchem verborgen liegen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis” (Kolosser 2,3). Wenn alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis in Christus verborgen liegen, dann gibt es keine Weisheit außerhalb von Christus. Alles andere ist “fälschlich so genannte Erkenntnis” (1. Timotheus 6,20). Wenn die Bibel solche Beschreibungen verwendet, dann betreibt sie keine Beschimpfungen, sondern sie beschreibt einfach nur Leute, die stur sind, die es ablehnen, die eigenen Fehler zu erkennen, die kein Interesse daran haben zu verstehen, die ihre eigene Stimme gern hören (Sprüche 18,2), und immer wieder zu den Ergebnissen ihrer Narrheit zurückkehren (Sprüche 26,11). Sie haben keinen Mangel an intellektuellen Fähigkeiten (Sprüche 15,14), und egal was man tut, ihre Torheit weicht nicht von ihnen (Sprüche 27,22).

-- Das ist der Grund, warum, drittens, die Bibel uns davor warnt, nicht einer Philosophie zu folgen, welche auf den Grundsätzen der Welt aufbaut (Kolosser 2,8). Wir müssen unsere Philosophie aufbauen und unsere Handlungen gründen auf Christus. Das Problem damit ist, dass ein Ungläubiger nicht zuhören wird. Wie die Bibel sagt, sind sie nicht daran interessiert zu Verstehen; sie haben sich bereits entschieden, dass unser Glaube falsch ist. Wie können wir dann mit einer solchen Person kommunizieren? Hier sind wir (in gewissem Sinne) in einer Zwickmühle:

a) Wenn wir den Voraussetzungen des Ungläubigen folgen, werden wir schließlich wie sie. Wir wären wie Blinde, die Blinde führen, die zusammen im selben Loch landen.
b) Wenn wir den Voraussetzungen Christi folgen, wird der Ungläubige uns nicht einmal zuhören.

Das Problem hier ist gleichzeitig ein Hinweis auf die Antwort. Das Problem ist, dass wir mit Ungläubigen nicht nur unterschiedlicher Meinung sind in Bezug auf einige wenige Reihen von Regeln oder Fakten, vielmehr haben wir ein vollständig anderes Weltbild. Wenn wir ein und dieselbe Sache anschauen, das Wort vom Kreuz als Beispiel, sieht es einer von uns als Gottes Kraft der andere sieht es als Dummheit. Wir reden nicht nur darüber, ob es stattgefunden hat oder nicht. Wir haben vollständig verschiedene Ansichten!

Wenn wir folgerichtige Christen sein würden und Ungläubige - egal welche Geschmacksrichtung von Unglauben sie haben - folgerichtige Ungläubige sein würden, könnten wir uns über überhaupt nichts einigen!

Der christliche Apologet Cornelius Van Til hat es so formuliert: “Wir, die wir an Gott glauben, haben diese unsere Haltung nicht immer klargemacht. Oft genug haben wir mir dir (als Ungläubigem) geredet über Fakten und stichhaltige Gründe als würden wir einer Meinung sein mit dir, was diese wirklich sind. In unseren Argumenten über die Existenz Gottes haben wir häufig angenommen, dass du und wir zusammen ein Gebiet der Erkenntnis haben, über das wir einer Meinung sind. Aber in Wirklichkeit gestehen wir dir nicht zu, irgendein Faktum in irgendeiner Dimension des Lebens richtig zu sehen. Wir glauben tatsächlich, dass du gefärbte Brillengläser auf deiner Nase hast, wenn wir über Hühner und Kühe rede, ebenso wenn wir über das jenseitige Leben reden. Wir hätten dir das deutlicher sagen müssen als wir es tatsächlich getan haben. Aber wir haben uns tatsächlich ein wenig geschämt über das, was dir als eine sehr seltsame und extreme Position erscheinen würde. Wir waren so bestrebt, dich nicht zu verletzen, dass wir unseren eigenen Gott verletzt haben” (Cornelius Van Til, Why I believe in God).

-- Viertens: Wie können wir ein solches Dilemma überwinden? Die Bibel gibt uns die Antwort in Sprüche 26:4-5. Wir müssen mit Ungläubigen indirekt reden:

a) Wir verwenden zuerst ihre Voraussetzungen und schauen, wie weit sie uns bringen. Das heißt: Wir “antworten dem Narren, wie es seine Narrheit verdient, damit er sich nicht für weise hält” (Sprüche 26,5). Mit anderen Worten: wir nehmen die Voraussetzungen des Narren und richten sie zugrunde indem wir sie zu ihrem logischen Endergebnis führen.
b) Dann, in einem zweiten Schritt, “antworten (wir) dem Narren nicht nach seiner Narrheit, damit wir ihm nicht gleich werden” (Sprüche 26,4). Das heißt, wir verwenden unsere Voraussetzungen, um auf das Problem zu antworten, das wir haben.

Viele fühlen sich unwohl bei diesem Vorgehen. Sie denken vielleicht, sie kennen viele Ungläubige, die lieb, freundlich, und sogar intelligent sind, für die ein solches Vorgehen unpassend wäre. Hier müssen wir klarstellen, dass wir nicht behaupten, Ungläubige seien nicht moralisch oder freundlich oder vernünftig. Natürlich sind sie es! Und sie können nichts anderes tun als so zu sein, weil sie nach dem Ebenbild Gottes gemacht wurden. Der Punkt, den wir hier betonen, ist, dass, wenn Ungläubige dem entsprechen würden, was sie behaupten, dann würden die Moralität und die Vernünftigkeit, die sie an den Tag legen, keinen Sinn ergeben. Wir werden diesen Punkt später nochmals aufnehmen.

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