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Home -- German -- 11-Presuppositional Apologetics -- 019 (Presuppositional apologetics commits the informal fallacy of begging the question, for it advocates presupposing the truth of Christian theism in order to prove Christian theism” (William Lane Craig))
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11. BIBLISCHE EINLEITUNG IN FUNDAMENTAL-APOLOGETIK
Wie kann man elementare Ungereimtheiten und versteckte Lügen in Angriffen gegen den christlichen Glauben aufdecken?
TEIL 3 - DIE METHODE DER FUNDAMENTAL-APOLOGETIK
15. Verbreitete Missverständnisse über Fundamental-Apologetik

b) “Fundamental-Apologetik begeht den Irrtum eines Zirkelschlusses, denn sie befürwortet, dass man die Wahrheit des christlichen Theismus voraussetzt, um den christlichen Theismus zu beweisen” (William Lane Graig)


Nicht wirklich. Ein Fundamental-Apologet sagt: “Gott ist die höchste Autorität. Gott stellt sich als solcher vor und wir reden als solchem über Ihn. Darum können wir uns nicht jenseits unserer höchsten Autorität begeben, um sie zu beweisen. Als Gott dem Abraham sein Versprechen gab, da es niemanden gab, der größer was als Er, hat Er bei sich selbst geschworen (Hebräer 6,13).” Weil Gott die höchste Autorität ist, beruft er sich auf niemanden anderes als sich selbst. Will sagen, die gesamte christliche Weltanschauung ist unsere Voraussetzung. Einfach formuliert besteht der informelle Irrtum des Zirkelschlusses darin, dass man sagt: du sagst etwas ist wahr, weil es wahr ist. Als logischer Syllogismus ausgedrückt:

(Prämisse 1) Gott existiert.
(Prämisse 2) ....
(Schlussfolgerung) Darum existiert Gott.

Das ist ganz und gar nicht ein fundamental-apologetisches Argument. Vielmehr argumentieren wir von der transzendenten Notwendigkeit der Existenz Gottes her. Um es in einem logischen Syllogismus zu sagen:

(Prämisse 1) Wenn Gott nicht existieren würde, wäre rationales Denken unmöglich.
(Prämisse 2) Rationales Denken ist möglich.
(Schlussfolgerung) Darum existiert Gott.

Oder um es noch einmal anders zu sagen, Fundamental-Apologetik argumentiert, indem sie die logische Form verwendet, die als “Beweis durch Widersprüchlichkeit” bekannt ist (auch manchmal reductio ad impossibilem genannt). Das ist eine Form des indirekten Beweises, welche annimmt, dass die gegenteilige Behauptung wahr ist, und dann zeigt dass solch eine Annahme zu Widersprüchlichkeiten oder Absurditäten führt.

Wenn wir mit Ungläubigen reden, bitten wir sie anzunehmen, die christliche Weltanschauung wäre nicht wahr, um dann zu schauen, wohin das führen würde. Natürlich werden Ungläubige - wie wir es von ihnen erwarten sollten - gegenüber unserer Ausgangsprämisse Einspruch erheben, und behaupten, diese wäre nicht bewiesen. Das ist der Grund, warum wir apologetische Diskussionen führen - um zu sehen, ob Ungläubige rationales Denken ohne Gott rechtfertigen können. Möglicherweise müssen wir das immer und immer wieder tun, nicht weil das Argument nicht gültig ist oder nicht stark wäre, sondern weil derjenige, wer immer es auch sei, mit dem du redest, keine andere Wahl hat, als entweder Busse zu tun oder aber sich zu Absurdem zu bekennen. Da sie nach Gottes Ebenbild erschaffen wurden, ist es fast unmöglich für sie, Absurdität zu akzeptieren, und weil sie Gott nicht suchen, werden sie immer wieder versuchen, eine Rechtfertigung für ihre Haltung zu finden.

Der deutsche Philosoph Nietzsche hat die Folgen seiner Erklärung “Gott ist tot!” verstanden. Er sagte: “Ist die Größe dieser Tat nicht zu groß für uns? Müssen wir selbst nicht Götter werden, einfach um dessen würdig zu sein?” Er wusste, durch die Leugnung Gottes muss der Mensch ein anderes Fundament finden: der Mensch muss Gott werden. Später sagte er in seinen Schriften:“Ich fürchte, wir werden Gott nicht los, weil wir noch an die Grammatik glauben.” (Friedrich Nietzsche, Twilight of the Idols, S. 5, Deutsch: Götzendämmerung). Nietzsche war einer der Wenigen, die versucht haben, die Absurdität ihrer Weltanschauung zu akzeptieren, es aber als unmöglich erachtete; er entdeckte, dass wenn er sich wirklich Gottes entledigen würde, er an nichts mehr glauben könnte -- nicht einmal mehr an Grammatik.

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