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6. Wer gehört zur Zielgruppe der Apologetik?
Petrus erklärt uns den große Auftrag der Apologetik, indem er uns ein ziemlich hohes Ziel gesteckt hat: “Heiligt aber den Herrn Christus in euren Herzen (und) seid allzeit bereit zur Verantwortung vor jedermann, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die in euch ist, und das mit Sanftmut und Gottesfurcht ...” (1. Petrus 3:15.16a).
Unsere Zuhörer, wie Petrus ermahnt, ist jeder, der uns fragt. Das bedeutet, dass wir nicht nur unseren unmittelbaren Nachbarn antworten sollen, sondern auch völlig Fremden, ja selbst unserem Universitätsprofessor oder unserem Chef bei der Arbeit. Petrus macht jedoch auch deutlich, dass wir nicht hingehen sollen, um mit irgendjemandem einen Streit vom Zaun zu brechen, sondern einfach nur “denen, die fragen”, antworten.
Leider ignorieren die meisten Apologeten heute den ersten Teil des Rats des Petrus vollständig und machen genau das Gegenteil. Die meisten Richtungen der Apologetik fordern von Apologeten, dass sie ihre christliche Gesinnung beiseite legen und mit Ungläubigen auf sogenanntem “neutralen Boden” argumentieren sollen. Petrus, jedoch, sagt, dass wir damit beginnen sollen, Christus in unseren Herzen zu heiligen; das heißt: wir beginnen mit Christus, und enden nicht mit Ihm.
Wir präsentieren Gott als die höchste Instanz. Wir tun das, weil niemand größer ist. Somit ist es unmöglich, sich auf irgendetwas zu berufen, was jenseits dessen liegt, das Gott für uns aufgestellt hat, um Seine Unüberbietbarkeit zu beweisen. Wenn wir den Ungläubigen einräumen, dass es neutralen Boden gibt, geben wir in Wirklichkeit zu, dass nicht alle Weisheit in Christus verborgen ist. Gottes Autorität zu leugnen, führt uns in eine Situation, in welcher der Blinde den Blinden führt (Matthäus 15:14).